U wie unterhaus

Unterhaus im unterhaus copyright kandschwar - eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Eine feste Adresse in der Mainzer und auch in der deutschen Kabarettlandschaft: das “Mainzer Forum-Theater unterhaus” logiert seit 1971 im urigen Gewölbekeller in der Münsterstraße. (© kandschwar CC BY-SA 3.0)

Jeden Abend läutet die Glocke, die Hanns Dieter Hüsch von seiner gekenterten “arche nova” 1971 ins unterhaus-Foyer hängte, die Vorstellungen ein und signalisiert: Aufgepasst, hier ist’s nicht angepasst!

Politisches Kabarett in Mainz, das hat eine lange Tradition, die nicht erst mit dem Bezug des „Mainzer Forum-Theater unterhaus“ im Jahr 1971 begann. Doch hier in der Münsterstraße, in einem alten Kellergewölbe, fand diese Tradition nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen schließlich ihre feste Heimat. Und schon 1972 schufen die „unterhäusler“ der ersten Stunde – Artur Bergk, Renate Fritz-Schillo und Carl-Friedrich Krüger – den Deutschen Kleinkunstpreis, der bis heute als Oscar dieser Kunstform gilt. Alles, was in der Szene Rang und Namen hat und hatte, ist schon im Gewölbekeller aufgetreten, dessen „entreé“ hinter dem → Proviantamt auf der anderen Seite des Platzes liegt. Untrennbar verbunden ist das Unterhaus aber vor allem mit dem Namen Hanns-Dieter Hüsch. Heute begeistern Urban Priol, Jochen Malmsheimer, Simone Solga, Django Asül und Co. das Publikum. Und längst ist das Programm nicht mehr nur auf das politische Kabarett beschränkt. Musik, Lesungen sowie Kinder- und Jugendtheater sind längst feste Größen im unterhaus. Und auch wenn Sie keine Zeit für einen Besuch haben sollten, so empfehlen wir Ihnen zumindest einen Gang über den „Mainzer Walk of Fame“, der gleich hinter dem  → Proviantamt beginnt, und auf dem deutsche Kaberettgrößen von einst und jetzt mit einem Stern verewigt sind.