Innovation, Irritation, Iteration - Medienarchive im Produktionsprozess - Innovationen in der Mediendokumentation - 28.04.2014 - 30.04.2014 (WDR-Funkhaus Köln) -

Session 1

Innovationen in der Mediendokumentation tun angesichts der vielen Herausforderungen, die sich uns im Alltag immer wieder stellen, Not: Da ist einerseits die unablässig wachsende Menge an Daten, Dateien und Dokumenten, die beherrscht werden und deren recherchierte Treffermengen wir zwischen Recall und Precision ins rechte Verhältnis bringen wollen.

Da sind darüber hinaus die neuen Anforderungen, die aus dem Gebot der Crossmedialität erwachsen und Input, Recherche und Distribution gleichermaßen betreffen. Und da sind schließlich die steten Forderungen nach Schnelligkeit und Performance, die nicht zuletzt einem Vergleich mit der Google-Konkurrenz Stand halten müssen.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Mediendokumentation den engen Schulterschluss mit der IT sucht und auch braucht, was die hier zur Darstellung kommenden Präsentationen nachvollziehbar belegen.

Der Vortrag von Waltraud Wiedermann und Rüdiger Baumberger von der Apa-DeFacto beschäftigt sich mit dem, was für die einen die Büchse der Pandora, für die anderen die neuen Heilsbringer in der Medienbranche sind: den Social Media. Sie präsentieren ihr Geschäftsmodell, das Firmen u.a. in die Lage versetzt, herauszufinden, wie sie von ihren Kunden wahrgenommen werden.

Die anschließende Diskussion zeigt sich beeindruckt von den ungeheuer großen, zu verarbeitenden Datenmengen aber auch von dem erheblichen händischen Bewertungsaufwand, der mit der Evaluierung verbunden ist und sich offenbar einer automatischen Auswertung entzieht.
Beim Vortrag von Patric Kabus, FESAD Softwarearchitekt beim hr, interessiert uns im Besonderen, welche Motivation zum Einsatz von Elastic Search in FESAD geführt hat und ob sich die Technologie auch in andere Datenbanksysteme integrieren lässt.

Wir sind gespannt, ob die Blütenträume reifen, denn bislang sind die interessanten Feature, die Elastic Search zu bieten hat, ja auch in FESAD noch Zukunftsmusik. Die Implementierung ist aber erfreulicherweise auch in andere Systeme möglich.

Eine dritte Innovation in der Mediendokumentation stellt Michael Hafner, Archivleiter bei der DW, vor. Bei der Präsentation der trimedialen Archivierung von Webinhalten geht es weniger um einen Praxisbericht als darum, in einer Art ‚proof of concept’ ein technisch-strategisches Konzept zur Vernetzung multimedialer Inhalte vorzustellen.

Die bei der DW entwickelte Geflechtsdatenbank ist gleichermaßen in der Lage, die vom Archivar vorgenommene, proaktive Verlinkung wie die im Rahmen der redaktionellen Verwendung (z.B. als WebContent aber auch in anderen Verwendungszusammenhängen) generierte Verknüpfung abzubilden. Michael Hafner sieht in ihr die Möglichkeit, den monolithischen, monomedialen Hausdatenbanken ein relativ schlankes, crossmediales Tool an die Seite zu stellen.