Innovation, Irritation, Iteration - Medienarchive im Produktionsprozess - - 28.04.2014 - 30.04.2014 (WDR-Funkhaus Köln) -

Tagung 2014

Tage(n) „im Schatten des Doms“ (Klaus Heimann, WDR)
„Ich wohne jetzt in Köln mit ‚k’ wie klerikal und katholisch. K & k. Mit ‚k’ wie Kneipe, Krätzchen, Köbes. Köln, die Stadt der Kneipen und Kirchen. Die Stadt der Könige (der Heiligen Drei), der Kloaken (nirgendwo bepisst man die abendländischen Straßen so eifrig und ungeniert wie hier), des Karnevals, Köln, die Stadt großer Kunst. Hier dichtet Heinrich Köll; hier schenkt Kassandra kaltes Kölsch aus; hier bleibt Kassanowa. Hier lebt Kassanowa in engster Nachbarschaft mit dem Kardinal. Und seinem Kleinen Herrn. Köln mit „k“ wie ...“ – stöhnte im Jahre 1966 der Schriftsteller und unbeugsame DDR-Deserteur Gerhard Zwerenz, später immerhin Mitglied des Deutschen Bundestages. Oder – weniger defätistisch betrachtet – das Köln mit dem große „K“.

Köln wie Karl Marx oder Kommunismus, Konrad Adenauer, dem 1. FC K(öln), Kolumba und der Kleinen Klocke, Tatort des legendären LumpenKarnelvals mit Hans Mayer und vielen anderen Künstlern in der Weimarer Republik. „K“ wie Kölnische Zeitung oder Kölner Stadt-Anzeiger – dabei hat das bedeutendste Kölner Blatt, nämlich die „Neue Rheinische Zeitung“, der berühmt-berüchtigte bärtige Trierer herausgegeben.

Berühmter ist nur die Schutzpatronin der Domstadt, die Heilige Ursula mit ihren 11.000 Kungfrauen. Die Elf steht dafür nicht nur zufällig, immerhin ist der 11.11. – nach Weiberfastnacht und Rosenmontag – der drittwichtigste Tag des Jahres mit der Eröffnung der fünften Jahreszeit.

Köln ist die zum Lachen bereiteste deutsche Großstadt, behauptet der Bonner Gelehrte Heinrich von Lützeler in seiner „Philosophie des Kölner Humors“. Welche deutsche Stadt hat so etwas schon? Machen Sie sich auf einiges gefasst. Sie werden Köln nicht so verlassen wie Sie hier möglicherweise etwas unbedarft angekommen sind. Von Gerhard Zwerenz gewarnt und dem großen und kleinen „k“ wie Kirchenlatein, kichern, Kaos, keck, Knast, Karambolage, Klüngel, Kardinalspalais, Krypta, Kutten, Knade usw.

Zuletzt ein guter Rat: Verlangen Sie beim Köbes in der Kölner Kastronomie kein Bier oder Bierchen, sondern immer ein Kölsch.